Auszug aus der Vereinschronik

Der Beginn 1936 – 1940



Nahezu alle Harmonika-Instrumente waren zu dieser Zeit diatonisch. Das vielseitigere Akkordeon wurde erst nach dem 2. Weltkrieg populär und ersetzte nach und nach die Handharmonika. Musikbegeisterte Rheinauer Bürger gründeten zur Förderung der Kameradschaft, aber auch mit einigem politischem Nachdruck, den Handharmonika-Verein RHEINKLANG Mannheim-Rheinau. Vereinsführer (heute:Vorsitzender) und einer der Hauptinitiatoren der Gründung war Wilhelm Thorn. Dirigent und musikalischer Leiter wurde Karl Meier, der in Mannheim die größte Musikschule besaß.

 

25 bis 30 Mädchen und Knaben wurde im Gruppenunterricht das Handharmonikaspielen beigebracht. Schon bald entwickelte sich ein reges Vereinsleben. Kameradschaftsabende, Ausflüge in den Odenwald, Familientreffen im Rheinauer Wald und natürlich die wöchentlichen gemeinsamen Proben waren die Keimzelle für ein gesundes Vereinsleben. Geprobt wurde im Nebenzimmer der im Volksmund "Buckelwirt“ genannten Gastwirtschaft. Kurze Zeit später schlug der Verein sein Domizil im Gasthof zum Rheinauhafen auf. 

 

Damals gab es noch keine Leihinstrumente - alle Spieler mussten sich ihr Instrument selbst beschaffen, was sehr häufig im Musikhaus Blatz geschah. Die kleinste Harmonika ‚Liliput‘ kostete zu dieser Zeit 65 Reichsmark (RM). Die Preise der größeren Instrumente lagen zwischen 100 und 400 RM. Ein Notenblatt kostete 80 Pfennige. Der Wochenverdienst eines Fabrikarbeiters lag bei geringen 42 RM und spiegelt den hohen finanziellen Einsatz der Spieler für ihr Hobby gut wider.

 

Der zweite Weltkrieg forderte auch vom Verein seinen Tribut. Bis 1940 wurden immer mehr Spieler zum Kriegsdienst eingezogen. Damit war ein reibungsloser Vereinsbetrieb kaum noch durchführbar. Als letztendlich nur noch sechs Spieler in den Musikunterricht kamen, wurden Unterricht und Orchesterproben in die Privatwohnung von Karl Meier verlegt. Ende 1940 wurde der Spielbetrieb komplett eingestellt - das Vereinsleben ruhte für weitere zehn Jahre.

 

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Chronik HHV Rheinklang.pdf
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