HHV Rheinklang Mannheim-Rheinau – Brillanter Auftakt des Jubiläumsjahres zum 75-jährigen Bestehen

Mit einem schwungvollen Neujahrskonzert <<accordion concertante 2011>> eröffnete der HHV RHEINKLANG  sein Jubiläumsjahr. Im bis auf den letzten Platz besetzten, wie immer liebevoll geschmückten Jakobus-Saal in Mannheim - Neckarau präsentierten sich das 1. Orchester sowie das Duo des Vereins unter der bewährten Leitung seiner engagierten Dirigentin Liane Weber dem Publikum mit einem klug disponierten, heiteren und abwechslungsreichen Programm.

 

Eröffnet wurde der musikalische Reigen mit der Ouvertüre „Fra Diavolo“ von Auber. Scheinbar mühelos gelang dem gut durchgebildeten Klangkörper der Wechsel zwischen sehr ausdrucksstarken ruhigen Abschnitten und kraftvollen Passagen mit spritzigen Läufen. Ein wahrhaft gelungener Auftakt. Mit der nachfolgend virtuos vorgetragenen Schnellpolka „Vergnügungszug“  von Johann Strauß (Sohn) schöpfte man zum ersten Mal an diesem Nachmittag aus dem reichhaltigen Repertoire der Strauß-Dynastie.

 

In bewährter Manie bereicherte im Anschluss daran das Duo Carsten Strohmaier und Michael Wunderli das Konzertprogramm mit dem „Blumenwalzer“ aus der Nussknacker-Suite von Tschaikowski und dem Czárdás „Vlasca“ von Jean Steurs. Das Publikum erklatschte sich an dieser Stelle die erste Zugabe.

 

Die geschäftsführende Vizepräsidentin des DHV, Frau Hedy Stark-Fussnegger würdigte sodann in ihrer Laudatio den HHV als lebendigen Verein, dessen herausragende Verdienste um die Akkordeonmusik und die Jugendarbeit unbestritten sind. Als „Antriebsmotor“ und „Herzstück“ der musikalischen Arbeit innerhalb des Vereines hob sie dabei besonders die Dirigentin und musikalische Leiterin, Liane Weber, hervor. Abschließend überreichte sie dem 1. Vorsitzenden Skulptur und Urkunde des Deutschen Harmonikaverbandes zum Jubiläum.

 

Neben dem reinen musikalischen Genuss würzte das Orchester sein Programm- sehr zur Freude des Publikums- überdies mit kleineren und größeren humoristischen Einlagen und ließ dieses Event damit zum einzigartigen, zauberhaft lustigen Erlebnis werden. So  begleitete z.B. ein „Schmied“ mit seinem Amboss das Orchester bei der Polka francaise „Feuerfest“, wohl nicht immer mit dem nötigen Ernst. Und auch die beim „Krapfenwaldl“ mit den Noten und einem „Vogelpfeifen-Konkurrenten“ hadernde Blockflöten-Solistin entpuppte sich  als bestens einstudierter und wohldurchdachter Gag. Als das Orchester mit dem feinfühlig interpretierten Walzer „Rosen aus dem Süden“ das Publikum in die Pause geleitete, hätte sicher so mancher Zuhörer gern auf diese Unterbrechung verzichtet, um ohne Verzögerung den Hörgenuss fortsetzen zu können.

 

Auch im zweiten Teil des souverän dargebotenen Programms reihte sich Höhepunkt an Höhepunkt, sei es beim „Ungarischen Tanz Nr. 4“ von Johannes Brahms, dessen charakteristische Merkmale vom Orchester in einer hervorragenden Interpretation delikat herausgearbeitet wurden  oder auch beim wunderbar arrangierten, rhythmisch mitreißenden „Klezmer-Fest“, dessen präzises Zusammenspiel das Publikum ein ums andere mal faszinierte.


Mit Spaß und Spielwitz musizierte das Orchester, und man konnte förmlich die „musikalische Achse“, die sich von der Dirigentin zum Orchester und von der Bühne zum Publikum spannte, spüren. Wer allerdings dachte, eine weitere Steigerung sei nicht mehr möglich, wurde erneut überrascht. Mit dem eigen arrangierten Medley aus „Fluch der Karibik“, unterlegt mit Bildern aus dem Film und  hervorragend aufspielenden Musikern im „Piratenlook“, gelang ein grandioses Finale. Bei dieser sehr gelungenen Mischung aus rhythmischen Finessen und gefühlvoller Ausdrucksstärke während des gesamten Konzertes, zeigte das Orchester seine Vielfältigkeit und wurde seinem musikalisch vorzüglichen Ruf einmal mehr gerecht.


Stehende Ovationen und nicht enden wollender Beifall belohnten Orchester und Dirigentin für die Probenarbeit der vergangenen Monate. Mit der anschließenden Zugabe „Geburtstagsständchen“, mit der sich das HHV-Orchester selbst gratulierte, endete ein rundum gelungenes, stimmungsvolles Konzert.